8 Minuten Lesezeit
Aktualisiert: 2. November 2023
Autor: Anna Burger
8 Minuten Lesezeit
Aktualisiert: 2. November 2023
Wie kommt eigentlich der Strompreis zustande? Mit welcher Entwicklung ist in Österreich zu rechnen? Welche Einflussfaktoren gibt es? Wie kann ich mich gegen schwankende Strompreise schützen? Sie haben viele Fragezeichen wenn es um das Thema Strompreis geht? Keine Sorge, wir haben alle wichtigen Antworten gesammelt! Erfahren Sie alles, was es zum Strompreis in Österreich zu wissen gibt.
Das hängt natürlich davon ab, wann Sie diesen Artikel lesen. Eine Gute Quelle für die aktuellen Strompreise ist die E-Control, die aktuelle Grafiken und Auswertungen dazu veröffentlicht. Auch die Austrian Energy Agency veröffentlicht regelmäßig eine Übersicht zum Strompreisindex. Achtung: dabei sind keine Steuern und Abgaben sowie Netzgebühren enthalten, es handelt sich um die reinen Energiekosten.
Im Herbst 2023 sieht die Strompreisindex Entwicklung wie folgt aus:
Der starke Anstieg durch die Energiekrise ist unschwer erkennbar. Zu den Hintergründen dazu kommen wir weiter unten. 2023 ist der Strompreisindex noch immer höher als in den letzten Jahren, er sinkt jedoch seit Anfang des Jahres beständig. Die Jahre zuvor bewegte sich der Strompreis um die 100€ pro MWh und niemand konnte mit so einem starken Anstieg rechnen. Sie sehen: die Entwicklung des Strompreises ist sehr schwer vorherzusagen, mitunter abhängig vom Weltgeschehen und vor allem: sehr schwankend.
Zu Beginn müssen wir einen Blick auf die Zusammensetzung des Strompreises werfen. Wie bereits erwähnt, entfällt nämlich ein großer Teil der Kosten auf die Steuern und Abgaben, sowie auf die Netzgebühren. Diese Kosten sind fix, egal bei welchem Energielieferanten Sie Ihren Strom beziehen. Wie Sie in der nachfolgenden Grafik erkennen können, machen diese fixen Kosten rund 45% der Stromrechnung aus.
Der reine Energiepreis hingegen schwankt und unterscheidet sich, je nach dem welchen Energielieferanten Sie wählen. Ein Tipp am Rande: auch hier bietet die E-Control einen nützlichen Service an, mit dem Sie die Preise der Energielieferanten vergleichen können.
Um zu verstehen, wie es zu den schwankenden Energiepreisen kommt, muss man verstehen, wie Strom gehandelt wird. Ein Großteil des Stromes wird "over the counter", also über "dem Tresen" gehandelt. Das bedeutet, dass Stromerzeuger und Stromabnehmer direkt miteinander Handel betreiben. Doch auch an der Börse wird zunehmend mit Strom gehandelt. Im Prinzip kommt der Strompreis wie bei jedem anderen Produkt zustande: Nämlich durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Jedoch mit einem bedeutenden Unterschied: die einzige Möglichkeit Strom zu "lagern" ist ihn zu speichern, wobei dafür nur geringe Kapazitäten verfügbar sind. Strom muss somit genau dann produziert werden, wann er auch verbraucht wird.
Beim Spot Markt bzw. beim Day-Ahead Mark werden die Preise für die physische Stromlieferung bestimmt. Anders als beispielsweise beim Aktienhandel handelt es sich nicht um einen Fließhandel, sondern um einen Auktionsmarkt. Dabei müssen alle Markteilnehmer (Stromproduzenten und -abnehmer) am Vortag bis 12 Uhr ihre Gebote für jede Stunde des nächsten Tages abgeben. Was nun folgt ist die sogenannte Merit Order, die mittlerweile schon Einigen ein Begriff ist.
Die Angebote werden nach aufsteigenden Grenzkosten gereiht. Grenzkosten sind jene Kosten, die es benötigt, um eine weitere Einheit zu produzieren. In unserem Fall somit die Kosten, die benötigt werden, um eine weitere Kilowattstunde Strom zu erzeugen. Die Grenzkosten von erneuerbaren Energien sind am geringsten, schließlich sind Sonne, Wind und Wasser kostenlos verfügbar. Anders sieht es bei einem Gas- oder Kohlekraftwerk aus, die begrenzte Ressourcen einsetzen.
In der folgenden Abbildung sehen Sie, wie so eine Reihung typischerweise aussieht.
Der Preis bildet sich nun aus dem Schnittpunkt von Nachfrage und Angebot. Und ganz konkret bedeutet das: das letzte Kraftwerk, das eingesetzt wird, um die Nachfrage nach Strom decken zu können, ist für die Höhe des Preises verantwortlich.
Die Merit Order ist auch der Grund für den hohen Anstieg der Stromkosten, nachdem der Gaspreis in die Höhe schoss: wann immer ein Gaskraftwerk eingesetzt wird, um den Strombedarf zu decken, bestimmen dessen Grenzkosten die Strompreisbildung.
Hat man nun verstanden, wie der Strompreis zu Stande kommt, lassen sich auch schnell die Einflussfaktoren auf den Strompreis erkennen:
Hier können wir nur Vermutungen anstellen, schließlich kann keiner von uns die Zukunft vorhersagen. Es lohnt sich aber einen Blick auf den sogenannten Terminmarkt zu werfen. Strom wird nämlich nicht nur am Vortag gehandelt, sondern auch für Zeitpunkte weit in der Zukunft. Es ist also möglich bereits Strom für das nächste Jahr zu (ver)kaufen. Zugleich zeigt er, wie die Marktteilnehmer die zukünftige Marktsituation einschätzen.
Auch im Terminmarkt verändern sich die Preise ständig, hier können Sie alle aktuelle Strompreisentwicklungen nachverfolgen. Dieser Screenshot zeigt die Base Load Preise vom 02.11.23 (Base Load bedeutet, dass die gesamten 24h des Tages einbezogen werden):
Was aber merkbar ist: Der Preis bewegt sich ungefähr zwischen 10 und 13 ct. Wie bereits gesagt: der Strompreis kann nicht vorhergesagt werden, es ist aber nicht unrealistisch anzunehmen, dass er sich in Zukunft in dem Bereich einpendeln wird.
Die Entwicklung des Strompreises zeigt: sie ist äußerst volatil. Dies kann viele Nachteile mit sich bringen: es erschwert die Planung und den Einsatz von Investitionen und bedeutet ein großes Maß an Unsicherheit. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, wie Sie sich vor den Schwankungen schützen können. Das wichtigste zuerst: Die Investition in eine Photovoltaikanlage. Durch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung können wir Ihre Gestehungskosten bestimmen, also was Sie die Produktion von einer Kilowattstunde Solarstrom kostet. Bei PV Anlagen liegen diese Kosten in der Regel zwischen 5 und 8 ct. Konkret bedeutet das für Sie: Sobald Ihre Anlage installiert ist, produzieren Sie über die gesamte Lebensdauer günstigen Solarstrom, den Sie direkt selbst nutzen können. Das gibt Ihnen enorme Sicherheit, denn egal was gerade in der Welt geschieht: dieser Wert wird sich nicht ändern. In einem kostenlosen Erstgespräch beraten wir Sie gerne und geben Ihnen eine erste Einschätzung für Ihr Projekt.
Eine weiter Möglichkeit, die noch eine große Rolle in der Zukunft spielen könnte, ist der Beitritt in eine Energiegemeinschaft. An diesen können Sie sich mit - oder ohne Solaranlage beteiligen. Sie bieten die Möglichkeit sich langfristig abzusichern, Ökostrom zu beziehen und, wenn im Besitz einer Solaranlage, den Strom gewinnbringend in der Gemeinschaft zu verbrauchen.
Auch Strom wird an einer Börse gehandelt und auch hier gilt kurz gesagt das Prinzip: der Preis richtet sich nach der Nachfrage. Durch das Merit Order System wird der Preis durch das Kraftwerk mit den höchsten Grenzkosten bestimmt. Deshalb sorgt auch der Ausbau von erneuerbaren Energien auf Dauer für einen geringen Strompreis, da sie sehr geringe Grenzkosten haben. Wie sich der Preis in Zukunft entwickeln wird, ist schwer zu sagen. Wichtig ist zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt, um sich vor schwankenden Strompreisen zu schützen, ganz vorne die Investition in eine Photovoltaikanlage. Und zu guter Letzt: Informieren Sie sich und bleiben Sie auf den neuesten Stand. Die E-Control bietet viele Übersichten und Informationen an, zudem können Sie sich neutral über alle Anbieter informieren. Auch die Folgen des Podcasts Petajoule der Austrian Energy Agency zum Thema Strompreis können wir Ihnen ans Herz legen. Eine weitere Empfehlung ist die Folge zum Thema Photovoltaikausbau mit Cornelia Daniel. Auch wir informieren Sie natürlich weiterhin rund um das Thema Photovoltaik!
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