Welche Fördermodelle für PV kommen aktuell in Österreich zur Anwendung?

In Österreich vergibt man aktuell Einspeisevergütungen kombiniert mit Investitionszuschüssen. Da dieses System jedoch im Hinblick auf die Höhe der jährlichen Ausbaumengen unzureichend war, wäre es zielführend, ein anderes Modell einzuführen. 

Die Förderung von PV-Anlagen sollte je nach Anwendungsart unterschiedlich ausgestaltet sein. Aufgrund der Anwendungsmöglichkeiten und der resultierenden Anlagengröße empfehlen Experten variable Marktprämien (aufgegliedert nach Anlagengröße) kombiniert mit Investitionszuschüssen. Variabel bedeutet, dass sich die Prämie ständig an den sich verändernden Strompreis anpasst. Weiters bedarf es ein funktionierendes Fördersystem für Stromspeicher.

Nähere und ausführlichere Informationen zum Thema Photovoltaik Förderung finden Sie hier.

Welche Fördermodelle für PV gibt es generell?

International haben sich für Photovoltaikanlagen vor allem vier Fördersysteme etabliert.

  1. Investitionszuschüsse, die sich entweder an der Erzeugungsleistung oder an den Investitionskosten der gesamten Anlage orientieren.
  2. Preisbasierte Einspeisevergütungen ins Stromnetz, die über dem Marktpreis liegen.
  3. Preisbasierte Prämien, bei denen Zuschläge auf den Marktpreis bei Einspeisung ins Netz vergeben werden.
  4. Mengenorientierte Ausschreibungen, bei denen man die zu erreichende Menge an erneuerbarer Energie festgelegt und anschließend auktioniert.

Welche Rahmenbedingungen setzt die Politik in Österreich speziell zum Ausbau von PV?

Grundsätzlich gibt es die Bundesweite Förderung, festgelegt durch das EAG. Hier lässt sich zwischen einer Investitionsförderung oder einer Marktprämie unterscheiden. Zudem gibt es in manchen Bundesländern Landesförderungen zum Ausbau von Photovoltaik und Stromspeichern.

2018 schuf man die Eigenstromsteuer für Photovoltaikanlagen ab, die sich zuvor auf 1,5 ct/kWh belief. 

Weitere wichtige Schritte wären ein Abbau der Bürokratie bzw. eine Vereinheitlichung ebendieser sowie eine starke Reduzierung von fossilen Förderungen.

Welche Rahmenbedingungen setzt die Politik zum Ausbau von erneuerbaren Energien in Österreich?

Durch die Ratifizierung des EU Klima- und Energiepaketes hat Österreich festgesetzt, den Anteil Erneuerbarer Energien am Gesamtenergieaufkommen bis 2030 auf 34 % zu erhöhen. Dies passiert vor allem durch die Subventionen von derartigen Technologien und Energien (Wasser, Wind, Sonne, Geothermie). Im Jahr 2016 konnten dadurch über 30 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden (Gesamtausstoß Österreich: ca. 80 Mio. Tonnen). Jedoch bemängeln ExpertInnen, dass jährlich immer noch Milliarden in die Förderung von fossiler Energie fließen. Somit verzerrt man den Wettbewerb und hemmt gleichzeitig den Ausbau von Erneuerbaren.

Kann man Strom speichern?

Strom kann in Stromspeichern zwischengelagert werden. Den Vorgang kann man sich wie das Laden eines Akkus vorstellen. Dabei wird die zugeführte elektrische Energie in chemische Energie umgewandelt. Somit ist es möglich, Strom zu speichern. Will man den Strom wieder nutzen, wandelt sich die chemische wieder in elektrische Energie um.

Eine weitere und in Österreich bevorzugte Variante der Stromspeicherung ist die Nutzung von Pumpspeicherkraftwerken. Dabei pumpt man Wasser mit überschüssigem Strom in ein höher gelegenes Becken.  Wenn man Strom braucht, dann schickt man das Wasser von oben nach unten durch eine Turbine. Somit erzeugt man durch die kinetische Energie Strom.

Was sind Amortisationszeiten?

Man unterscheidet zwischen finanzieller und energetischer Amortisation. Von der finanziellen Amortisation spricht man, wenn sich die verursachten Investitionskosten mit den durch die Investitionen einhergehenden Ersparnissen ausgeglichen haben. Dies dauert meistens zwischen 8 und 10 Jahre. Ähnlich ist es bei der energetischen Amortisation. Eine Anlage hat sich dann energetisch amortisiert, wenn die Energie, die man zur Herstellung verwendete, die Anlage selbst wieder erzeugte. Diese beträgt, je nach Solarmodul (mono- bzw. polykristallin & Dünnschichtzellen) ca. 1,5 bis 6 Jahre.

Welche Arten von Solarzellen gibt es und welche Wirkungsgrade erzielen diese?

Generell unterscheidet man mono- und polykristalline Solarzellen sowie Dünnschichtzellen. Monokristalline Solarzellen haben die höchsten Wirkungsgrade (> 20 %), dafür sind sie in der Herstellung energieintensiver und somit etwas teurer. Bei polykristallinen ist der Wirkungsgrad ein wenig geringer (15-20 %), ebenso wie der Energieaufwand in der Produktion. Dünnschichtzellen haben einen Wirkungsgrad zwischen 5 - 10 %, der Flächenverbrauch für die Aufstellung der Solarmodule (zurückzuführen auf den geringen Wirkungsgrad) ist höher.

Wie viel Strom produziert eine 1 kWp Photovoltaikanlage pro Tag?

Dies ist vor allem von verschiedenen Faktoren, wie Standort, Einstrahlung, Neigung zur Sonne oder Effizienz der Module abhängig. Grundsätzlich rechnet man pro kWp mit einer Erzeugung von 1000 kWh pro Jahr. Dies würde in etwa 2,7 kWh/Tag und dem durchschnittlichen Verbrauch einer Person in einem 4-Personen Haushalt entsprechen. Leider verteilt sich die Produktion der 2,7 kWh nicht übers Jahr, sondern der Großteil davon entfällt hauptsächlich auf das Frühjahr und den Sommer.

Was sind die Vorteile von Photovoltaik gegenüber fossilen Energieträgern?

Fossile Energieträger erschöpfen sich im Laufe der Zeit. Heute zehren wir von Ressourcen, die sich über die Jahrmillionen gebildet haben. Die Sonne steht als unerschöpflicher Energielieferant zur Verfügung, außerdem werden bei der Erzeugung von Sonnenstrom keine CO2 Emissionen ausgestoßen, wie dies bei Kohle, Gas oder Erdöl der Fall ist. Zudem ist hauseigener Sonnenstrom heute oftmals günstiger ist als der Strom vom Netz.

Welche Potenziale gäbe es insgesamt im Bereich Photovoltaik? (energetisch & technisch)

Betrachtet man das Potenzial, so muss man zwischen theoretischem und technischem Potenzial unterscheiden. Das theoretische Potenzial ergibt sich durch die zur Verfügung stehende Energiemenge. Grundsätzlich erreicht die Erde durch die Sonne pro Tag so viel Energie, dass wir unseren Energieverbrauch für 8 Jahre decken könnten. Das theoretische Potenzial ist mit einer 2850-fachen Menge (im Vergleich zum jetzigen Standpunkt) bei der Solarenergie mit Abstand am größten. 

Ergänzend dazu ist es allerdings unabdingbar, sich das technische Potenzial vor Augen zu führen. In dieses fließen sowohl strukturelle, technologische und ökologische Problematiken als auch räumliche Gegebenheitenmit ein. Das bedeutet, wie viel Fläche für einen Energieträger zur Verfügung steht. Bis 2050 könnte die Sonne das 19,4-fache an Energie zur Verfügung stellen, nächstes Jahr bereits das 10-fache.