Was ist der Unterschied zwischen Batteriezelle, Batteriemodul und Batteriesystem oder -pack?

Batteriezellen sind die kleinste Einheit im Batteriesystem. Wird die Funktionsweise eines Akkumulators beschrieben, spricht man meist nur über die Funktion einer einzigen Zelle. Mehrere dieser Zellen werden zu einem Batteriemodul vereint, die dann zu einem Batteriesystem oder Batteriepack zusammengesetzt werden. Bei Solarspeichern können meist je nach gewünschter Heimspeichergröße mehrere Module eines gleichen Herstellers zu einer Heimspeicheranlage verschalten werden.

Mit diesem modularen Aufbau kann in der Batterietechnologie maximale Flexibilität in Größe und Form der Batterien garantiert werden.

Wie werden Speicher eingeteilt?

Grundsätzlich wird zwischen zwei Einteilungsformen unterschieden:
Die Einteilung nach Speicherdauer und die Einteilung nach Energieform.

Bei der Speicherdauer wird zwischen Kurz- (Schwungsmassenspeicher, Kondensatoren, Spulen, Pumpspeichern, Druckluftspeichern oder Akkumulatoren), Mittel- und Langzeitspeicher (Gassspeicher, Wärmespeicher, Brenn- und Kraftstoffe und Pumpspeicher) unterschieden.

Bei den Energieformen wird zwischen thermischen Speichern (wie es Langzeitspeicher oft sind), chemischen Speichern (Wasserstoff, Erdgas, Bleiakku, ), mechanischen Energiespeichern (in Form von kinetischer Energie mit Hilfe von z.B. Schwungradspeichern oder potentieller Energie in Form von Feder, Pumpspeicherkraftwerk, Druckluftspeicherkraftwerk oder Hubspeicherkraftwerk), elektrischer Energiespeicherung (Kondensatoren oder supraleitende magnetische Spulen) und chemischer Energiespeicherung (Bleiakku, Lithium-Ionen-Akku, etc.) unterschieden.

Wie groß sollte ein Photovoltaikspeicher sein?

Eine Faustregel besagt, dass pro Kilowattpeak (kWp) Photovoltaik-Leistung etwa eine Kilowattstunde (kWh) an Speicherkapazität vorhanden sein soll.

Die Größe eines Solarspeichers hängt aber vor allem von den folgenden Faktoren ab:

  • Jahresstromverbrauch
  • Vebrauchsverhalten
  • Größe der PV-Anlage

Zusätzlich sind gewünschter Autarkiegrad, Effizienz der Stromerzeugung und verfügbare finanzielle Mittel mit einzubeziehen. Wie genau sich die Dimensionierung eines Speichersystems gestaltet, finden Sie hier.

Wie funktioniert eine Batterie?

Eine Batterie ist ein Zusammenschluss mehrerer Batteriezellen. In der Physik wird sie als „galvanische Zelle“ bezeichnet. Man unterscheidet zwischen Primärzelle, Sekundärzelle und Brennstoffzelle.

Jede galvanische Zelle besitzt zwei verschiedenen Elektroden und einem Elektrolyten (das galvanische Element). Zwischen den zwei Elektroden sitzt ein Elektronenleiter, während das Elektrolyt über einen Ionenleiter wechselwirkt. Auf der einen Seite werden Ionen (positiv geladene Teilchen) an den Elektrolyten abgegeben und Elektronen (negative Teilchen) an den metallischen Leiter in den Stromkreis abgegeben. Auf der anderen Seite entsteht bei Ankunft der Elektronen mitsamt den Ionen im Elektrolyten ein neutrales Atom an der Elektrode. Das bedeutet also, dass sich auf einer Seite die Elektrode auflöst, während auf der anderen Seite die Elektrode dicker wird. Dabei entstehen fließende Elektronen über den Leiter, was Strom bedeutet. Die Salzbrücke sorgt für einen positiven Ladungsausgleich. Sie wird heute meist durch eine Membran realisiert.

Wie funktioniert eine Batterie (einfach erklärt)?

Eine Batterie ist ein Zusammenschluss mehrerer Batteriezellen, die jeweils aus zwei Halbzellen bestehen. Diese zwei Halbzellen kann man sich wie zwei gleich große Gefäße voll mit Wasser vorstellen. Eines dieser beiden Becken sei mit mehr Wasser gefüllt als das andere. Beide Gefäße sind am Boden durch einen Schlauch verbunden, der durch eine Klemme geschlossen gehalten wird.

Das Entladen

Öffnet man nun die Klemme und schließt somit den „Stromkreis“ fließt Wasser von einem Gefäß ins andere. Die Druckdifferenz (in einer Batterie: Potentialdifferenz) bewirkt das Fließen von Wasser, was übertragen auf die Batterie ein Fließen von Strom bedeutet. Dieser Fluss wird aufrechterhalten, bis beide Gefäße gleich voll sind. Übertragen auf die Batterie bedeutet das, dass an einer der Elektroden der Batterie bei voller Ladung ein Elektronenüberschuss vorhanden ist (negativ), was eine hohe elektrische Potentialdifferenz bewirkt. Schließt man nun einen Verbraucher (z.B. eine Glühlampe) an, fließen Elektronen und es entsteht Strom (= der Wasserfluss). Die Fließgeschwindigkeit des Wassers entspricht dabei der elektrischen Stromstärke.

Das Laden

Ist der Wasserstand der beiden Gefäße nun auf gleichem Niveau, muss zum erneuten Wasserfluss wieder ein unterschiedlicher Wasserstand erzeugt werden. Das ließe sich im Wassermodell beispielsweise durch einen Kolben bewerkstelligen. Dieser Kolben presst mit Hilfe von Strom von außen (der in die andere Richtung zeigt, wie der erzeugte Strom) den Wasserstand eines Gefäßes wieder nach unten. Dabei wird das Wasser (in der Batterie dann die Elektronen) wieder von einem Gefäß (=Elektrode) zum anderen gedrückt.

 

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Wie funktioniert der Sonnenspeicher in Kombination mit der PV-Anlage?

Das Solardach produziert Strom vor allem tagsüber, wenn die Sonne am stärksten scheint. Zu dieser Zeit wird aber in Privatgebäuden meist nur wenig Strom direkt verbraucht. In dieser Zeit übernimmt der Stromspeicher und speichert die überschüssige Energie. Wenn dann in den Abend- bzw. Nachstunden die Photovoltaikanlage zu wenig Energie für den Eigenbedarf erzeugt, deckt der Energiespeicher den fehlenden Bedarf für zum Beispiel Heizung (via Wärmepumpe), Licht und das Aufladen des E-Autos. Die Energie wird also von Tag zu Tag gespeichert und benutzt.

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Welche Zukunftstechnologien warten im Batteriesektor?

Am meisten Umbruch wird es in Zukunft wohl im Bereich der Gewerbe- und Netzspeicher geben. Zählten bis heute Pumpspeicherkraftwerke zu den beliebtesten Speicherelementen in diesem Bereich, so ist das nutzbare Potential weitestgehend ausgeschöpft. Neben den bisher noch teuren Lithium-Ionen Alternativen drängen sich zunehmend neue und günstigere Ideen.

Hochtemperaturspeicher, die mit Hilfe von Wärme Energie länger speichern sollen, sind kurz davor marktfähig zu werden. Ebenso sind Wasserstoff, Redox-Flow, Salzwasserbatterien und Gravitationsspeicher Gegenstand intensiver Forschung.

Einen guten Überblick zur Vielseitigkeit dieses Themas liefert die Kurzdokumentation The Future of Energy Storage Beyond Lithium Ion von CNBC.

Welche Arten von Batterien werden mit Photovoltaikanlagen gekoppelt?

In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage wird im Heimspeicherbereich im Moment vor allem der Lithium-Ionen-Akku, der Natrium-Akku (bekannt als Salzwasserspeicher) und der Blei-Akku eingesetzt.

Bei größeren Anlagen (>20 kWh) kommen auch alternative Technologien zum Einsatz. In Kommunen, Gewerbe- oder Industriebetrieben wird in Verbindung mit der Sonnenkraft zum Beispiel auch Wasserstoff als eine Speicherform eingesetzt, wobei das heute aber noch sehr selten vorkommt. Vereinzelt werden auch Redox-Flow Batterien gebraucht.

Was sind die wichtigsten Eckdaten einer Batterie?

Eine Batterie wird meist mithilfe der Kapazität, der Nennspannung und der Energiedichte klassifiziert.

  • Die Kapazität gibt an, wie lange die Batterie Strom liefern kann. Sie wird meist in Ah oder Wh angegeben.
  • Die Nennspannung ergibt sich aus Potentialdifferenz zwischen den beiden Elektroden.
  • Die Energiedichte beschreibt die Energiemenge einer Zelle und wird entweder auf das Gewicht oder das Volumen der Batterie bezogen. Sie wird also in Wh/kg oder Wh/l angegeben.

Was sind die Vorteile von Akkumulatoren in Verbindung mit PV-Anlagen?

Durch eine zusätzliche Speichereinheit kann bei Benutzung einer PV-Anlage ein höherer Eigenverbrauch erzielt werden. Durch fallende Einspeisevergütungen führt ein höherer Eigenverbrauch zu einer geringeren Amortisationszeit und somit zu einer erhöhten Wirtschaftlichkeit des Photovoltaikanlagensystems. Nebenbei leistet eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Energiespeicher einen wichtigen Beitrag für die Energiewende.

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Grafik: Adam Islaam IIASA