Ist eine Nachrüstung mit einem Speicher sinnvoll?

Leider gibt es hier auch keine eindeutige Antwort. Man kann aber grob folgende Faktoren als ausschlaggebend identifizieren:

  • Das Alter der PV-Anlage: Bei sehr alten Anlagen (Errichtung vor 15 Jahren oder mehr) raten wir von einer Speichererweiterung ab. Hier könnte es nämlich passieren, dass sich der Speicher erst nach dem Lebensende der PV-Anlage (ca. 30 Jahre) amortisiert.
  • Wann wurde ihre PV-Anlage erbaut und wie viel Einspeisevergütung erhalten sie für ihren Strom? Durch den Einbau eines Speichers würde sich ihr Eigenverbrauchsanteil erhöhen. Eine Stromkostenersparnis entsteht aber nur, wenn Ihr aktueller Strompreis über der Einspeisevergütung liegt. Der Strompreis in Österreich beträgt im Moment (inklusive Steuern und Netzgebühren) rund 20 Cent. Nur in den Jahren vor 2012 wurde die Einspeisung von Sonnenstrom mit über 20 Cent (von der OeMag) gefördert. Somit ist die Installation eines Speichers bei Anlagen, die vor 2012 installiert wurden, finanziellen gesehen nicht sinnvoll, da sie durch die Einspeisung mehr Geld gewinnen als Sie beim Eigenverbrauch sparen können.

Fasst man die ersten zwei Punkte zusammen, wird schnell klar, dass eine Nachrüstung eines Speichers in Österreich erste bei Errichtung der PV-Anlage nach 2011 sinnvoll ist. Danach ist dann noch folgendes zu beachten:

  • An den aktuell stark ansteigenden Strompreisen sieht man: Der Markt ist volatil. Möchte man also zunehmend unabhängig von den fluktuierenden Preisen werden, lohnt sich ein Speicher, wenn sich dadurch der Eigenverbrauch erhöht.
  • Umweltschutzgedanke: Mit ihrem Speicher tragen sie zusätzlich dazu bei, dass der Strom lokal gespeichert wird, um alsbald wiederverwendet zu werden. Dadurch wird eine Überlastung des Netzes in den sonnenstärksten Zeiten verhindert. Sie tragen also direkt zur Flexibilisierung des Energiesystems bzw. der Energiewende bei.