7 Minuten Lesezeit
Aktualisiert: 12. September 2021
Autorin: Corina Schwarz
7 Minuten Lesezeit
Aktualisiert: 12. September 2021
Die wichtigsten Fakten:
Unsere Kundinnen und Kunden konfrontieren uns immer wieder mit Sorgen zur Brandgefahr von Photovoltaikanlagen. In diesem Artikel möchten wir aufräumen und bringen Sie mittels Aussagen von Expert*innen, Studien des renommierten Fraunhofer-Instituts und Eigenerfahrung auf den neuesten Stand zu diesem brisanten Thema.
Gängige Mythen vor!
Inhaltsverzeichnis
Wie jede elektrische Anlage erhöhen PV-Anlagen das Brandrisiko eines Gebäudes, da sie schlicht eine weitere zusätzliche Stromquelle darstellen. Das besondere an Photovoltaikanlagen ist dabei deren Eigenschaft mit Gleichstrom zu arbeiten und die Tatsache, dass sie nicht einfach abzuschalten sind, solange Licht auf die Module fällt.
Grund zur Sorge ist das aber noch nicht. Dass Photovoltaikanlagen eigenständig Brände auslösen, ist sehr unwahrscheinlich und hauptsächlich von den Installationsbedingungen und der Wartungsfrequenz abhängig. Ein gemeinsames Projekt vom TÜV Rheinland und dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) fand in einem dreijährigen Forschungsprojekt zum Thema Brandgefahr von Photovoltaikanlagen heraus, dass es vor allem Installationsfehler sind, die Brände auslösen. So sind es meist Defekte, die durch Fehler bei Verkabelung oder Anschlüssen entstehen, die im Anschluss zu den gefährlichen Lichtbögen führen. Diese Lichtbögen entzünden dann brennbares Material in unmittelbarer Nähe und lösen damit einen Brand aus.
Wie unwahrscheinlich ein Brand durch eine PV-Anlage aber tatsächlich ist, illustriert eine britische Studie, die 2017 feststellte, dass nur 0,006% aller PV Anlagen in den vergangenen Jahren von einem Brand betroffen waren. Das entspricht also bloß sechs Fällen in Hunderttausend Solardachinstallationen!
Um ein erhöhtes Brandrisiko im Zusammenhang mit Ihrer PV-Anlage zu vermeiden raten Expert*innen auf eine fachgerechte Planung und eine Ausführung der Anlagen mit hochwertigen Bauteilen zu achten. Nach initialer Installation muss die Anlage dann auch regelmäßig geprüft werden.
Was unter Fachleuten diskutiert wird: Bei gewerblichen Anlagen ist eine Sicherheitsprüfung jedes vierte Jahr vorgesehen. Expert*innen raten, einen solchen „TÜV“ auch für private Solaranlagen zu verordnen. Ebenso ist es im Moment noch gang und gäbe, dass die Sicherheitsprüfung (nach der Installation der PV-Anlage) vom Installationsteam selbst abgenommen wird. Hier wird vorgeschlagen unabhängige Dritte dafür einzusetzen, um sachgemäßes Vorgehen zu garantieren.
Noch immer kursiert im Internet die Meinung, dass Häuser dem Feuer überlassen werden, weil ein Löschen für die Feuerwehr zu gefährlich sei. Was hält der Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Karlsruhe Dr. Markus Pulm davon? „Gar nichts, das ist komplett falsch. Wir als Feuerwehr sind eine Gefahrenabwehrbehörde. Wir wehren Gefahren ab und achten dabei natürlich auf unseren Eigenschutz.“ Auch das Fraunhofer ISE hat diesen Sachverhalt unter die Lupe genommen und fasst zusammen: „Alle Behauptungen, die Feuerwehr habe ein brennendes Wohnhaus wegen der Photovoltaik nicht gelöscht, stellten sich bei bisherigen Recherchen als falsch heraus.“
Überschriften, die diesen Mythus manifestieren wollen, sind also schlicht unwahr. Brennende Photovoltaikanlagen sind in keinem Fall ein Grund zur Unterlassung der Hilfestellung der Einsatzkräfte.
Wir vermuten, dass ein solches Gerücht noch immer kursiert, weil Lithium (Hauptbestandteil der meisten Batterien) mit Silizium (Hauptbestandteil von PV-Modulen) verwechselt wird. So werden dann schnell Bilder von brennenden Elektroautos mit der Sonnenanlage in Verbindung gebracht. Tatsächlich hat das Problem der leicht entflammbaren Lithium-Ionen-Akkus nichts mit dem Solardach zu tun!
Fälschlicherweise werden brennende Batterien oft mit der häuslichen Photovoltaikanlage in Verbindung gebracht. Der Brand einer Lithium-Ionen-Batterie steht jedoch in keinem Zusammenhang mit der eines Silizium-Photovoltaikmoduls.
Für Interessierte: Während das Element Lithium reaktionsfreudig und leicht entflammbar ist, ist Silizium reaktionsträge. Lithium zusammen mit Wasser reagiert zu dem leicht entflammbaren Wasserstoffgas, während Silizium mit Wasser bei Normaltemperaturen keinerlei Verbindung eingeht.
Wie jedes stromführende Gerät im Haus stellt eine PV-Anlage eine Gefahr für die im Notfall tätigen Sicherheitskräfte dar. Wasser kann den Gleichstrom leiten und somit bei Berührung mit Personen zu einem möglicherweise lebensbedrohlichen Stromschlag führen.
Durch geeignete Schulung der Feuerwehr und dementsprechend aufgeklärtem Vorgehen, geht von einer PV-Anlage aber kein Mehrrisiko für die Einsatzkräfte aus. Löschen die Einsatzkräfte das Feuer von außen, kann ein Sicherheitsabstand von einigen Metern das Risiko bereits erheblich reduzieren. Wird das Feuer von innen bekämpft, können herabhängende spannungsführende Kabel mit Wasser bzw. der Löschkraft in Kontakt kommen und somit ein Risiko darstellen. Um das zu vermeiden werden aber heute schon Notschalter installiert, die den Spannungsfluss im Ernstfall bereits unter dem Dach unterbrechen.
Weitere Informationen zum Umgang mit brennenden Photovoltaikanlagen finden sich auf der Website pv-brandsicherheit.de. Als wichtigste Schutzmaßnahme für Einsatzkräfte wird dort die einfache Information über das Vorhandensein einer PV-Anlage angeführt. Ein Warnschild im Eingangsbereich des Gebäudes (ähnlich dem links im Bild) reicht dafür völlig aus.
Die Brandgefahr von Photovoltaikanlagen ist weit geringer als befürchtet. Dass Photovoltaikanlagen selbst einen Brand auslösen oder die Löscharbeiten erheblich erschweren, ist äußerst unwahrscheinlich. Außerdem steht fest, dass die Brände im Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage selten sind. Sie sind dabei auch fast immer auf Montagefehler, wie etwa lockere Steckverbindungen, defektes Isolationsmaterial oder freiliegende Kabel, zurückzuführen. Wir fassen also zusammen: Bei sachgemäßer Installation geht die Wahrscheinlichkeit eines Brandes allein durch die PV-Anlage gegen Null.
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